Gemeindehaus Richterswil
Ausgangslage
Die hohe Nutzungsfläche mit unterschiedlichen Nutzern und entsprechender Flexibilität bedingt ein Gebäudevolumen, welches in einer ersten Lesung den Massstab von Richterswil zu sprengen scheint.
Städtebau
Die Bebauungsstruktur von Richterswil richtet sich in erster Linie nach den Strassenzügen. Besonders offensichtlich wird dies an den Strassenkreuzungen rund um das KERAG-Areal. Als Standort für das neue Gemeindehaus bietet dies die Chance als Knotenpunkt zu agieren und sowohl strukturell wie auch inhaltlich zu vermitteln.
So wird das Erd- und Sockelgeschoss in zwei Volumen aufgeteilt und eine Fussgängerverbindung zwischen dem Schützenhausweg und der Sunnengartenstrasse geschaffen. Das eine Volumen bildet als Dreiecksfigur einen „Meeting-Point“ und beinhaltet die Zugänge aller Ämter. Das zweite Volumen schert aus und gibt den weg frei zur Sunnengartenstrasse.
Architektur
Das Gebäudevolumen soll einerseits als homogener Baukörper erscheinen, andererseits aber mit den verschiedenen Bebauungsstrukturen interagieren. Hierbei ist uns wichtig, dass für den Fussgänger – so zu sagen auf Augenhöhe – mit dem „Fussabdruck“ des Gebäudes die Massstäblichkeit der Umgebung aufgenommen wird. Anders als der Überbau, der sich als Fernzeichen manifestiert und die Silhouette vom See her gesehen mitprägt.
Dabei wird die Tektonik des Geländes im Erd- und Sockelgeschoss als erleb- und begehbaren Geländesprung ausgespielt, wohingegen der Dachabschluss eine klare und Markante Linie zeichnet.
Funktionalität
Durch die Aufteilung des Erd- und Sockelgeschosses in zwei Volumen wird erreicht, dass die verschiedenen Nutzungen wie Gemeindeämter und Wohnungen klar getrennt und zugeordnet werden können. Durch die Aufteilung erreichen wir eine grössere Fassadenabwicklung, die eine zusätzliche natürliche Belichtung und Belüftung der Büros und Läden gewährleistet.
Eine Anlieferung der Läden und Lager ist sowohl im Erd- wie im Sockelgeschoss möglich. Die Tiefgarage ist über eine Rampe entlang dem Schützenhausweg erschlossen.
Wirtschaftlichkeit / Ökologie und Energie
Der homogene Baukörper in Massivbauweise mit vorgehängter, hinterlüfteten und gedämmten Lochfassade begünstigen die Wirtschaftlichkeit und lassen niedrige Energiekosten erwarten. Für die Wärmedämmung, die Fenster und den Sonnenschutz werden die Richtwerte des Minergie-P-Standards angewendet.
Bauherrschaft | Gemeinde Richterswil |
Aufgabe | Projektwettbewerb |
Stand | Ausstellungsprojekt |
Jahr | 2009 |