Limmatquai Zürich
Räumlich-funktionales Gesamtkonzept:
Die Verkehrsberuhigung des Limmatquais ermöglicht die Rückführung der Strassenkante auf die Kontur der eigentlichen Quaimauer. Dadurch erscheint die Quaianlage als gefasster Uferkörper, der über seine klare, steinerne Kante einen direkten räumlichen Bezug zwischen Stadtkörper und Flussraum etabliert. Gezielte «Ereignisse» überspringen als Wasserbauten diese Kante und werden zu Exponaten, sich mit dem Stadtkörper über das Wasser hinweg verbinden.
Konzept Mittleres Limmatquai – Massnahmen :
Rudolf Brun-Brücke – Rathausbrücke
Die auskragende Fläche entfällt und der Brückenkopf, sowie der Sockel der alten Fleischhalle werden freigeschnitten. Es gibt keinen direkten Zugang ans Wasser. Der Sockel wird ab der Cafefassade von Aufbauten bereinigt und klar begrenzt. Es ist ein durchströmter, steinerner Hohlkörper mit sichtbarem Wasserauslass. Frei von fest installiertem Mobiliar, entsteht die Oberfläche als urbane Plattform am Wasser, die ohne weitere Festlegung immer neu bespielbar ist. Ein dezenter Absatz in der Fläche markiert den Bereich des Cafehauses, während der einheitliche Belag aus geschliffenen Beton sich auch durch dessen Arkaden zieht.
Rathausbrücke – Münsterbrücke
Der Abschnitt mit dem Häuserensemble um das Zunfthaus überzeugt mit der zugehörigen massiven Ufermauer und ihren Doppeltreppen. Der Zugang zum Fluss, der hier bereits besteht, wird genutzt, um einen, zwischen die Treppensockel gelegten Balken zu erschliessen. In dessen blanken Chromstahlflächen reflektiert sich das Wasser und kontrastiert dadurch die wuchtige Sandsteinmauer. Die Balkenoberfläche liegt ca. 70 cm über dem Wasserspiegel uns ist mit einer benutzerfreundlichen Holzauflage versehen. Der Balken ist als leichter Hohlkörper auf Pfählen gegründet.
Materialisierung Rudolf Brun-Brücke – Rathausbrücke
Der Deckbelag ist eine homogene Schicht aus Spezialasphalt, der heller als die üblichen Schwarzasphalte erscheint. Der Asphalt korrespondiert in seiner Farbe und Oberfläche mit der flusseits neu vorbetonierten Ufermauer. Die Einheit von Strasse und Mauer macht das Quai zum Massivkörper, der sich in die Gassen hineinzieht.
Ausgehend von der bestehenden Gassenstruktur mit Ausrichtung auf den Limmatraum werden Bänder aus Metall in der Flucht der Gassen zur Limmat hin gespannt. Diese Bänder überlagern sich mit den Schienenprofilen und Entwässerungsrinnen und bilden ein feines Gewebe, das dem Strassenkörper eingeprägt erscheint und eine Gliederung des Verkehrsbandes quer zur Limmat bewirkt. Die Strassenoberfläche ist auf einheitlichem Niveau geführt: Fussgänger, Tram und Lieferverker sind durch eingelegte und gebauchte Entwässerungsrinnen markiert.
Die Plattform zeigt als Wasserbau ihren Sandsteinsockel, die Oberfläche ist ein geschliffener Beton.
Geländer:
Im Bereich Rudolf Brun-Brücke bis Rathausbrücke besteht das Geländer aus einer Reihe von eingelassenen massiven Metallpfosten ohne oberen Handlauf. Der Bereich der Plattform erhält das gleiche Pfostensystem, jedoch mit einem breiten Handlauf versehen.
Materialisierung Rathausbrücke – Münsterbrücke
Der helle Asphaltbelag mit Bändereinalgen und ohne Kanteneinfassung kann im gesamten Limmatquaibereich fortgesetzt werden. Arkaden und das Ensemble um den Rüden werden vom Belag umflossen, die rückwärtigen Gassen und der lange Arkadengang bleiben gepflastert.
Bauherrschaft | Stadt Zürich |
Aufgabe | Städtebaulicher Projektwettbewerb |
Zusammenarbeit | |
Stand | 3.Preis |
Jahr | 2003 |