Sihlbrücke
Der Quartiersverbindungsachse City Süd – Wiedikon wird die Priorität eingeräumt. Die Anbindung an die Sihluferwege und die SZU bilden ergänzende Verbindungen. Das Bauwerk wird ausgelegt als direkte Verbindung für das zu erwartende Gros des Fuss- und Veloverkehrs: Eine aus der Sihlhölzlianlage sanft ansteigende Stahlkonstruktion ist mit Liftanlagen an das Terrainniveau der City Süd angebunden und ermöglicht dort den punktuellen Vertikaltransport auf den Stationsplatz, das SZU-Perron oder den Veloweg, jedoch ohne das schmale Wegband längs der Sihl durch Querverkehr zu beeinträchtigen. Die vom Autoverkehr förmlich eingekreiste Sihlhölzlianlage wird von der City Süd her auf direktem Weg erreichbar. Das Eingreifen der Leichtkonstruktion in den Grünraum respektiert die wertvolle Parkanlage und bietet die Chance für deren Revitalisierung.
Die transparente Leichtigkeit des Fachwerkträgers kontrastiert zur wuchtigen Erscheinung der bestehenden Infrastrukturbauten im Sihlraum. Der Durchstich der Platanenallee schafft der Brücke den nötigen Freiraum und erzeugt einen achsialen Sichtbezug. Die Fortsetzung des transparenten Tragwerks, statt einer festen Rampe, lässt Sichtbezüge innerhalb des Parks weiterhin offen. Das Hineinführen der Konstruktion in die Sihlhölzlianlage bewirkt zudem ein höheres Sicherheitsgefühl der Passanten bei Dunkelheit, dies wird mit einer bandartigen Beleuchtung des Obergurts noch unterstützt. Das konstante Gefälle von 6 % ist durchgängig behindertengerecht, ausgewiesene Haltepunkte für Rollstuhlfahrer werden mit Haltestangen und Markierungen des Belags gekennzeichnet.
Die Brücke ist als Durchlaufträger von 118 m Länge mit mehreren flachfundierten Abstützungen konzipiert. Die Sihl bleibt frei von Stützen. Die grösste freie Spannweite misst 55 m. Die geschweisste Fachwerkkonstruktion benötigt keine Horizontalverstrebungen der Obergurte. Eine vereinheitlichte Konstruktionsweise macht das Bauwerk trotz der Länge wirtschaftlich und garantiert langfristig Dauerhaftigkeit bei einfachen Unterhalt, sowie die Befahrbarkeit mit Räumfahrzeugen. Bei der Einrichtung des zukünftigen SZU Perrons können Lift – und Treppenanschluss ergänzt werden. Der Anschluss der Lifte an die geneigte Brücke wird über horizontale Abflachungen des Belags realisiert. Die Lifte sind transparent umhüllte Stahlkonstruktionen, die zusammen mit dem Stützenpaar der Treppen jeweils das Auflager des Fachwerkträgers bilden. Vollwandige Brüstungen im Bereich der Bahnanlagen gewährleisten die Stromschutzrichtlinien der SZU.
Bauherrschaft | Tiefbauamt des Kantons Zürich |
Zusammenarbeit | |
Aufgabe | Neubau |
Stand | Wettbewerb 2003, 2. Runde |